Der Zappelphilipp

ADHS, Hyperaktiv?

 

Hunde lernen keine Hemmung mehr.
Der Welpe ist ab dem ersten Moment Mittelpunkt seiner Welt, der Nabel der Erde sozusagen. Auf einer solchen Plattform lernt er keine Frusttoleranz.

Normlerweise schläft und döst der Hund den grossteil des Tages, 1-2 Stunden Aktivität sind normal.

 

Natürlich gibt es rassetypische Unterschiede in Bezug auf die Aktivität, trotzdem braucht jeder Hudn genug Ruhe und Schlaf. Ist man nicht sicher, ob der eigene Hund in einer guten Schiene läuft, kann man sich fragen: Was ist / wäre normale Aktivität bei gleicher Rasse und Alter? 

Hyperaktive Hunde kann man erkennen:
- Bewegungsaktivität ohne Ende | - Sehr ablenkbar |- Grob im Spiel |- Knallt in Hindernisse |- Spiel endet in Aggression |- Anrempeln, egal ob Artgenosse oder Mensch |- Verminderte Schlafdauer, kein Tiefschlaf |- Stereotypien |- Dramaqueen |- Empathie fehlt |- Wenig Ausdauer |- Störend im Hundekurs (Gruppensprenger) |- Augen und Ohren scannen dauernd

 

Ursachen dafür gibt es viele:
- Eine nervöse Mutter
- Wenig Spiel
- Ernährung
- hektisches Umfeld
- viele Rüden im Wurf
- keine regulierende Erziehung, nicht nur beim Züchter, sondern gerade auch anschliessend in der neuen Familie
- Flaschenhund

 

Die Reize der Zeit
Es gibt viele Reize, welche unsere Hunde in der heutigen Zeit aushalten und verarbeiten müssen. Eine sorgfältige, durchdachte Welpenaufzucht, und ich meine damit die Zeit ab Geburt bis nach der Pubertät - wobei man mit dem Hund immer dorgfältig und durchdacht umgehen muss - ist da schon die halbe Miete. Diese Zeit ist essentiell.
Von einem Hund wird heute in den meisten Fälle erwartet, dass er das Haus bewacht, gut mit Kindern kann, andere Tiere in Ruhe lässt, sich in der Stadt anständig benimmt, neben dem Pferd mitläuft, das Autofahren liebt, im Hotel brav auf dem Zimmer bleibt. 

Auf seine Kosten kommen soll dann der Hund beim Sport: Agility, Mantrailing, Hoop Agi, Fährten usw., mindestens 3x die Woche, sonst hat Mensch ein schlechtes Gewissen oder sein Ehrgeiz ist nicht befriedigt.

 

Ausgeflippt?
Wundert es da, dass viele Hunde schwer handelbar sind? An der Leine ausflippen? Schlecht auf Artgenossen zu sprechen sind? Die Kleinen kann man noch unter den Arm nehmen  wenn sie mal nicht tun wie sie sollten. Spätestens beim 10 kg-Hund funktioniert das nicht mehr so praktisch ;-) , ist auf Dauer auch kein Lösungsansatz.

 

Auf der Verhaltensebene kann diesen Hunden ein angepasstes Training, von einem guten Hundetrainer, der sich in Verhalten und Kommunikation unter Hunden, auskennt viel erreicht werden, wenn der Mensch am hinteren Ende der Leine bereit ist, die Arbeit dafür zu tun.
Die Trainingsansätze für überbordende Hunde sind neben Ruhe (Pasuse) erlernen die Zwangs-Auszeit, ein geregelter Tagesablauf, Rituale sowie ruhiges, konzentriertes Arbeiten.

 

Auch auf der Ernährungsebene kann Einfluss auf das Verhalten genommen werden, grobe Probleme löst dies jedoch nicht allein bzw. kann ungeeignetes Futter zu Verhaltensoriginalität führen und bei Korrektur der Ration diese auch wieder lösen. 

 

Für übersteigerte Hunde sind beispielsweise Fleischsorten wie Rind, Wild, Huhn und Innereien ungeeignet, sie können das Tier hoch drehen. Übersteigerte Hunde haben auch einen höheren Bedarf an Magnesium. Omega 3-Fettsäuren sind wichtig für die Gehirnentwicklung. Manchmal kann es schon reichen, dem Hund Mais in seiner Ration zu füttern um ihn ansprechbarer (fürs Training) zu machen.

Im Gegensatz eignen sich diese Fleischsorten (Rind, Wild, Innereien) für zurückhaltende, stabile Hunde.

 

In den Futtermitteln solle auf keinen Fall Glutamat oder Glukose (z.B. Frolic + Co) sein, das geht direkt ins Gehirn und schiebt die Hunde noch zusätzlich an. 

 

Auch Futterrationen die aus Trocken- oder Nassfutter bestehen, kann man in der Regel optimieren, denn es gibt kein Alleinfuttermitel, welches für alle Hunde tatsächlich passt und den Bedarf optimal deckt. Gerade die hohen Proteingehalte bringen mehr Probleme als sie dem Hund gut tun, sei es hinsichtlich des Verhaltens oder der Gesundheit (Niere). Wer sich für seinen Hund in erster Linie Fleisch im Napf wünscht (hat der Wolf ja auch), ist definitv auf dem Irrweg! Das kann man besser machen.