Der Winter steht vor der Türe
Er bringt uns kalte Winde, tiefe Temperaturen mit Schnee und Eis. Müssen die Pferde nun in den Stall?
Hier ein paar Tipps, damit die Tiere gesund bleiben
Wenn das Pferd seine Körpertemperatur halten kann, ohne zusätzlich Energie aufwenden zu müssen um im Sommer kühl oder eben im Winter warm zu bleiben, dann liegt die Umgebungstemperatur in der sogenannten thermoneutralen Zone. Im Winter markiert die untere kritische Temperatur liegt in etwa im Bereich von -15°C bis +5+C, das ist von Tier zu Tier individuell und hat verschiedene Einflussfaktoren.
Im Winter benötigen die Pferde mehr Grundfutter (Heu, Stroh, Äste) als im Sommer, um ihr Gewicht zu halten und Körperwärme zu produzieren. Ein Tier mit gutem Winterfell braucht weniger an Zufütterung und seine kritische Temperatur liegt niedriger als bei einem Tier das geschoren ist.
Füttern im Winter
Heu zur freien Wahl? Mash als warme Mahlzeit? Nicht zwingend und manchmal kontraproduktiv.
Was das einzelne Pferd bei sehr kalten Temperaturen benötigt, ist individuell anzupassen. Die Unterbringung (Box, mit oder ohne Auslauf, Offenstall) spielt eine grosse Rolle.
Für Tiere, die in einem geschlossenen Stall in Boxenhaltung leben ändert sich nicht viel. Beim verdauen von Raufutter wird im Körper Wärme erzeugt, die dem Tier dann reicht. Übrigens erzeugt die
Verdauung von Raufutter (dazu gehören Heu, Stroh und Gehölz) mehr Wärme als Kraftfutter. Der Verdauungstrakt ist der Ofen des Pferdes!
Pro 10 °C unter der kritischen Temperatur bekommen die Pferde einen Futterzuschlag an Raufutter, nicht an Kraftfutter! Dieser liegt bei einem halben Kilo pro 100 kg Körpergewicht. Alte und kranke Tiere brauchen mehr, hier kann der Zuschlag bis 50% steigen. Das Grundfutter sollte immer von bester Qualität sein.
Eine warme Suppe für das Pferd?
Jede Darreichung von Futter, welche nicht zum alltäglichen Menü dazugehört, ist als Futterumstellung zu werten! Wenn das Pferd oder Pony 2x die Woche ein Mash oder Anderes bekommt, wirkt sich das
auf das Mikrobiom aus und verursacht da eine Veränderung. Eine Fütterung von etwas Neuem, unbekanntem kann immer auch eine Kolik auslösen. Daher macht ein "Winterbrei" keinen Sinn! Das Kraftwerk
Darm hält das Pferd warm, geben wir da Nachschub an Raufutter, so wie wir den Ofen bei uns zu Hause mit Holz speisen.
Für Leistungspferde, welche an Kraftfutter gewöhnt sind, kann man zur üblichen Getreidemischung warmes Wasser dazugeben.
Tränken
Es ist das ganze Jahr wichtig, dass Pferde genug trinken. Sie haben immer einen Grundbedarf. Im Winter fehlt die Flüssigkeit vom Saftfutter und manche Pferde tun sich dann schwer mit
saufen. Auch mögen nicht alle Tiere die Selbsttränken und die Temperatur sollte nicht zu kalt sein. Lauwarmes Wasser ist in der Regel attraktiver.
Beheizte Selbsttränken oder Eimer und Tankheizungen können helfen.