Die Katze - ein Fleischfresser?

Das Gebiss

der Katze  hat 30 Zähne und ein Diastema (zahnfreie Lücke) , das es ermöglicht, dass die Eckzähne beim schliessen des Maules aneinander vorbeikommen.
Die langen, dolchartigen Eckzähne dienen zum packen, festhalten und töten der Beute. Die Reisszähne zum abreissen von Fleischstücken, welche von der Katze ohne weiteres kauen verschluckt werden.

 

Hauskatzen
sind fast ausschliesslich Fleischfresser. Sie sind darauf spezialisiert, der Beute aufzulauern oder sie anzuschleichen um sie mit wenigen Sätzen oder einem kurzen Sprint zu fangen. Dafür verwendet die Freilaufkatze gut 10 Stunden des Tages. Der Hunger ist nicht der entscheidende Faktor.

Katzen fressen frisch gefangene Beute und nur in Ermangelung Besserem ganz selten Aas.
Katzen sind Häppchenfresser, benötigen also über den Tag mehrere kleine Mahlzeiten (Mausportionen).

 

Typisch für Fleischfresser

sind ihre kräftigen Kiefermuskeln sowie die scharfen Zähne. Mit den stark ausgebildeten Reisszähnen können Fleisch und kleine Knochen zerkleinert werden. 
Die Eckzähne dienen auch der Fellpflege. In den nach hinten gerichteten, stark verhornten Zungenpapillen auf der Zunge verfangen sich bewim putzen die losten Haare.

 

Der Magen-Darm-Trakt
der Katze ist säugetiertypisch. Der Magen ist einhöhlig und der Blinddarm 2-4 cm lang. Einen Wurmfortsatz gibt es nicht. Der Grimmdarm ist in Form eines einfachen, nach hinten offenen U angelegt.

Katzen werden als Fleischfresser bezeichnet, für sie sind tierische Proteine der wichtigste Nahrungsbedandteil. In kleinen Mengen benötigen sie durch Erhitzen und Vorverdauen aufgeschlossene pflanzliche Nahrung, was in der freien Natur durch den Verzehr von Gräsern und dem Darminhalt des Beutetieres geschieht.

 

Handelsübliche Katzenfutter
enthalten zwar unter vielen anderen solche Nährstoffe, leider aber auch auf Dauer schädliche Zusatzstoffe. Diese dienen in erster Line der Verkaufsstrategie (Marketing) und haben mit der Ernährung der Katze null und nichts zu tun.
Ein Beispiel ist der Zuckeranteil (karamelisierte Zuckereinmischung). Dieser lässt das Produkt für den Katzenhalter  optisch und geruchlich "anmächelig" erscheinen. Ohne diese Einmischung wäre das Futter grau - so wie das schön rote Fleisch das beim anbraten in der Pfanne grau wird.

Für die Tier hat dies (und auch der hohe Anteil an Kohlenhydraten im Trockenfutter) Auswirkungen: Fettleibigkeit (Adipositas), Diabetes mellitus, FORL (üble Zahnkrankheit die nicht mit blossem Auge zu sehen ist).
Die weite Verbreitung von Fastfood (Fertigfutter, hergestellt bei hohen Temperaturen) hat einerseits zur verlängerten Lebendauer der Tiere geführt, gleichzeitig aber auch zu immer kränkeren Tieren. 

 

Für die längere Lebensdauer sind sich essentielle Nahrungsbestandteile (Taurin, Arginin, Lysin, Methionin, Castein, Nicotinsäure) mitverantwortlich, die zugesetzt werden. 
Seit einiger Zeit gewinnt das sogenannte Barfen (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) an Bedeutung. Hier muss darauf geachtet werden, dass genügend essentielle Nahrungsbestandteile zur Verfügung stehen, damit die Katze das bekommt was ihr ein langes und gesundes Leben beschert. Der Beizug einer kompetenten, ernährungsphysiologisch geschulten Beratung ist zu empfehlen.  Fragen Sie nach der Ausbildung der Person und der beruflichen Erfahrung.

 

Katzen trinken

wenn irgend möglich nicht dort wo sie fressen. Die Wasserstelle befindet sich nicht neben der Beute. Die meisten Katzen haben dieses Verhalten der Urahnen beibehalten und trinken nur neben dem Futternapf wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt. Dann doch lieber aus der Toilette ihres Menschen (Ertrinkungsgefahr) oder der Giesskanne - es ist ihnen dabei egal, ob Dünger drin ist oder nicht. Also Wasserstellen immer getrennt vom Futternapf anbieten.

 

Menschennahrung und Pflanzen

Vieles, was für uns Menschen kein Problem oder unbedenklich ist, ist für die Katze im günstigsten Fall unverträglich. Oder gar giftig. Katzen knabbern gern an Grünzeug um die beim Putzen verschluckten Haare wieder los zu werden. Leider sind viele der gängigen Pflanzen für sie hoch giftig. Um einige zu nennen: Dieffenbachie, Efeu, Weihnachtsstern, Amaryllis, Alpenfeilchen, Begonie, Oleander usw.  Die Aufzählung ist nicht abschliessend. Auch die Bereitstellung von Katzengras kann die Katze nicht mit Garantie davon abhalten, sich an Zimmerpflanzen gütlich zu tun.

 

Fleischfresser
Karnivoren sind Tiere, die sich hauptsächlich von Fleisch ernähren (Löwe, Tiger, Katze usw.)

Pflanzenfresser
Herbivoren verzehren vorwiegend pflanzliche Kost (Rind, Schaf, Ziege usw.)

Omnivoren

Haben einen gemischten Menüplan, z.B. der Mensch

Aasfresser

zeigen keinen klaren Unterschied zu Fleischfressern

 

Bei den Fleischfressern gibt es die verschiedensten Gattungen, die dazugehören, Raubtiere, Vogelarten, Spinnentiere, Skorpione. Auch zahlreiche Insekten zählen zu den Fleischfressern, ebenso gibt es Pflanzen welche sich von Fleisch ernähren. 

 

Das Gebiss eines jeden Lebewesens ist an dessen Ernährungsform angepasst. Fleischfresser haben typischerweise Fang- und Reisszähne, Pflanzenfresser wie Kühe haben weder Fang- noch Reisszähne (und trotzdem wurde ihnen Fleisch in Form von Tiermehl gefüttert bis sie irr wurden - BSE). Kühe haben starke Mahlzähne. Das Gebiss des Allesfressers ist für die Verarbeitung von Pflanzen und Fleisch geeignet. Es hat Reiss-, Schneide- und Mahlzähne.

 

Auch der Magen und der Darm sind an die jeweilige Ernährungsform angepasst. Dabei gilt ein Verhältnis von Darmlänge zu Körpergrösse als wesentliches Unterscheidungskriterium. Nach dieser Relation haben Fleischfresser einen kurzen Darm, Pflanzenfresser einen langen Darm. 

Verhältnis Körper- zu Darmlänge:

Katze 1:3, Hund 1:5, Mensch 1:6, Schaf 1:24

 

Dies hat verschiedene Gründe. Fleisch geht bei der Verdauung leich in Fäulnis über wenn es zu lange im Darm liegt. Damit die dabei entstehenden Fäulnissäfte den Körper nicht belasten können, haben Fleischfresser einen kurzen Darm. Somit verweilt der Darminhalt nicht zu lange im Körper. Ein Wolf hat einen Darm von etwa 7 Metern.

Pflanzenmaterial dagegen muss lange im Darm bleiben damit die robusten Zellwände verdaut werden können. Ein Hausrind verfügt, beben 4 Mägen, über einen Darm von 33-63 Meter Länge, was ein Verhältnis von 1:21 ergibt. Im Vergleich: Der Mensch als Allesfresser nimmt auch hier mit einer Gesamtdarmlänge von 7-9 Metern eine Zwischenstellung ein. Sein Darm ist darauf ausgelegt, sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung verwerten zu können. Damit ist es klar und logisch, dass die Katze als reiner Fleischfresser einzustufen ist. Auch der Hund benötigt hauptsächlich Fleisch, kann jedoch bis zu einem gewissen Grad auch pflanzliche Kost (Getreide, Gemüse, Obst) verwerten. Dazu sollte diese jedoch püriert werden.